Wann sollte ich mein Cannabis Grow ernten?

23.05.2025 / Info
Wann sollte ich mein Cannabis Grow ernten? -

Du steckst mitten in deinem Cannabis-Grow und die Blüten sehen schon richtig vielversprechend aus? Super! Aber wann ist eigentlich der perfekte Zeitpunkt, um die Schere anzusetzen und deine Ernte einzufahren? Das ist eine Frage, die sich jeder Growerende stellt, ob Anfänger oder alter Hase. Und genau darum geht's heute!

 

Warum der Erntezeitpunkt so wichtig ist

Der Erntezeitpunkt entscheidet nicht nur über die Menge, sondern vor allem über die Qualität deines Endprodukts. Erntest du zu früh, sind die Wirkstoffe noch nicht voll ausgebildet, und du hast vielleicht ein eher schwaches Gras, das nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Erntest du zu spät, kann sich das THC in CBD umwandeln, was zwar gut für Entspannung sein kann, aber auch dazu führen kann, dass du ein eher sedierendes und weniger "klares" High bekommst. Ziel ist es, den Sweet Spot zu treffen, wo die Wirkung am potentesten ist.

 

Die wichtigsten Anzeichen für die Reife deiner Pflanze

Vergiss Kalenderdaten - die sind nur grobe Richtwerte. Deine Pflanzen sind Individuen und reifen unterschiedlich schnell. Es gibt drei Hauptindikatoren, auf die du achten solltest:

1. Die Härchen (Pistillen)

Das sind die kleinen, oft weißen oder cremefarbenen Härchen, die aus den Blütenkelchen ragen. Zu Beginn der Blüte sind sie meist weiß und stehen gerade ab. Mit der Zeit fangen sie an, sich zu verfärben und einzuziehen.

  • Was es bedeutet: Wenn die meisten Härchen (ca. 70-90%) sich von Weiß zu Orange, Rot oder Braun verfärbt und sich eingerollt haben, ist das ein gutes Zeichen.

  • Achtung: Verlass dich nicht ausschließlich auf dieses Zeichen. Eine frühzeitige Ernte kann trotzdem zu unreifen Blüten führen.

2. Die Trichome – Dein bester Freund!

Das ist der Königsweg zur Bestimmung des Erntezeitpunkts. Trichome sind winzige, pilzförmige Drüsenköpfchen, die sich auf den Blüten und kleinen Blättern befinden und das Harz mit den Cannabinoiden (THC, CBD etc.) und Terpenen produzieren. Du brauchst dafür eine Lupe, ein Mikroskop oder ein Makro-Objektiv für dein Smartphone (mindestens 60-fache Vergrößerung ist empfehlenswert).

  • Der Blick durch die Lupe:

    • Klar/Transparent: Die Trichome sind noch jung und nicht reif. Das THC ist noch nicht voll entwickelt. Erntest du jetzt, wird die Wirkung eher schwach und unaufregend sein.

    • Milchig/Trüb: Das ist der ideale Zeitpunkt für ein potentes, zerebrales High. Das THC ist auf seinem Höhepunkt. Viele Growerende streben diesen Zustand an.

    • Bernsteinfarben/Amber: Das THC beginnt sich in CBD umzuwandeln. Das Gras wirkt dann eher sedierend, entspannend und körperlich. Perfekt, wenn du eine Couch-Lock-Wirkung oder eine schlaffördernde Wirkung suchst.

  • Die goldene Mischung: Viele erfahrene Grower ernten, wenn sie eine Mischung aus milchigen und bernsteinfarbenen Trichomen sehen. Ein Verhältnis von 70% milchig zu 30% bernsteinfarben ist oft ein guter Kompromiss für ein ausgewogenes High.

3. Die Blätter und das allgemeine Erscheinungsbild

Auch wenn nicht so präzise wie die Trichome, können dir die Blätter und das Gesamtbild der Pflanze Hinweise geben:

  • Vergilbung der Fächerblätter: Es ist normal, dass die großen Fächerblätter in den letzten Wochen der Blüte anfangen, gelb zu werden und abzufallen. Das zeigt, dass die Pflanze ihre Energie in die Blütenproduktion steckt und Nährstoffe aus den Blättern zieht.

  • Aufgeblähte Blütenkelche: Die Blütenkelche (die kleinen Knospen, aus denen die Härchen kommen) werden dicker und praller.

 

Fazit: Geduld zahlt sich aus!

Cannabis anbauen erfordert Geduld, besonders am Ende. Nimm dir die Zeit, deine Pflanzen täglich zu beobachten und die Trichome genau zu checken. Wenn du unsicher bist, fang lieber mit einer Teilernte an – das bedeutet, du erntest nur die reifsten Buds an der Spitze und lässt die unteren noch etwas weiter reifen. So kannst du verschiedene Wirkungen testen und findest heraus, was dir am besten gefällt.

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