Was passiert in deinem Körper, wenn du Cannabis konsumierst? Ein einfacher Blick auf die Wirkung

12.05.2025 / Info
Was passiert in deinem Körper, wenn du Cannabis konsumierst? Ein einfacher Blick auf die Wirkung -

Du hast vielleicht schon davon gehört, dass Cannabis im Körper etwas "auslöst". Aber was genau passiert da eigentlich? Keine Sorge, wir erklären dir das ganz einfach, ohne komplizierte Fachbegriffe.

Die Hauptakteure: THC und CBD

In der Cannabis-Pflanze stecken viele verschiedene Stoffe, aber zwei sind besonders wichtig für die Wirkung:

  • THC (Tetrahydrocannabinol): Das ist der Stoff, der dich "high" macht. Er beeinflusst dein Gehirn und kann deine Stimmung, deine Wahrnehmung und dein Verhalten verändern.

  • CBD (Cannabidiol): Dieser Stoff macht dich nicht "high". Er hat andere Wirkungen auf den Körper und wird oft für seine entspannenden oder schmerzlindernden Eigenschaften geschätzt.

Das körpereigene Netzwerk: Das Endocannabinoid-System (ECS)

Um zu verstehen, wie THC und CBD wirken, müssen wir über ein spezielles System in deinem Körper sprechen: das Endocannabinoid-System (ECS). Stell dir das wie ein riesiges Netzwerk von kleinen Nachrichtenüberbringern und Empfängern vor, das in deinem ganzen Körper aktiv ist – im Gehirn, in den Nerven, im Immunsystem und vielen anderen Bereichen.

Dieses ECS hilft dabei, viele wichtige Dinge in deinem Körper im Gleichgewicht zu halten, zum Beispiel:

  • Stimmung

  • Schlaf

  • Appetit

  • Schmerzempfinden

  • Gedächtnis

  • Entzündungen

Dein Körper produziert sogar eigene "Cannabis-ähnliche" Stoffe, die man Endocannabinoide nennt. Diese Stoffe docken an spezielle Empfängerstellen an, die Cannabinoid-Rezeptoren. Die zwei wichtigsten sind:

  • CB1-Rezeptoren: Hauptsächlich im Gehirn und im Nervensystem zu finden.

  • CB2-Rezeptoren: Vor allem im Immunsystem.

Wie THC andockt und wirkt:

Wenn du Cannabis konsumierst und THC in deinen Körper gelangt, kann es sich an diese Cannabinoid-Rezeptoren anlagern, besonders an die CB1-Rezeptoren im Gehirn. Das ist ein bisschen so, als würdest du den falschen Schlüssel in ein Schloss stecken – es kann die Funktion des Schlosses verändern.

Weil THC an die CB1-Rezeptoren im Gehirn andockt, kann es verschiedene Effekte auslösen, wie zum Beispiel:

  • Ein Gefühl der Entspannung oder Euphorie ("High")

  • Veränderte Sinneswahrnehmung (Farben können intensiver wirken, Musik anders klingen)

  • Gesteigerter Appetit ("Fressflash")

  • Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses

  • Veränderte motorische Koordination

Die genaue Wirkung von THC kann von Person zu Person unterschiedlich sein und hängt von vielen Faktoren ab, wie der Stärke des Cannabis, der Konsumart und deiner eigenen Körperchemie.

Was CBD im Körper macht:

CBD wirkt anders als THC. Es dockt nicht direkt an die CB1- und CB2-Rezeptoren an. Stattdessen beeinflusst es das ECS auf andere Weise. Manchmal kann es die Wirkung von THC abschwächen.

CBD hat verschiedene Effekte im Körper, die oft als therapeutisch angesehen werden, zum Beispiel:

  • Kann Entzündungen reduzieren

  • Kann Angstzustände lindern

  • Kann Schmerzen lindern

  • Kann bei der Entspannung helfen

Die Forschung zu CBD ist noch nicht abgeschlossen, aber es gibt viele Hinweise darauf, dass es bei verschiedenen Beschwerden helfen kann.

Wie Cannabis in den Körper kommt:

Die Art, wie du Cannabis konsumierst, beeinflusst auch, wie schnell und wie stark die Wirkung eintritt:

  • Rauchen/Vaporisieren: Die Wirkung tritt schnell ein (innerhalb von Minuten) und hält in der Regel ein bis drei Stunden an.

  • Edibles (Esswaren): Die Wirkung setzt oft erst nach 30 Minuten bis zu zwei Stunden ein, kann aber viel länger anhalten (bis zu mehreren Stunden) und intensiver sein.

Fazit:

Cannabis wirkt im Körper hauptsächlich, indem seine Inhaltsstoffe, vor allem THC und CBD, mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System interagieren. THC dockt direkt an Rezeptoren im Gehirn an und verursacht die psychoaktiven Effekte, während CBD das ECS auf komplexere Weise beeinflusst und andere Wirkungen haben kann. Die Art des Konsums spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für den Wirkungseintritt und die Dauer.

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Wirkung von Cannabis bei jedem Menschen anders sein kann und dass es sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Informiere dich gut und sei verantwortungsbewusst!

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